LIEBLINGSBUS

Die Community schweißt zusammen

Sie leben im Taunus, in Stade und in Schwaben, sind unterschiedlich alt und kennen sich nicht. Und trotzdem verbindet sie etwas: Alle drei fahren einen Lieblingsbus. Thomas Wagner (47 Jahre), Moritz Beck (22) und Frank Luger (53) sind fasziniert von der Individualität, Outdoortauglichkeit und Optik ihres Lieblingsbusses und schätzen den Zusammenhalt innerhalb der Vanlife- und Bulli-Community.

Thomas Wagner fährt seinen Lieblingsbus seit etwa einem halben Jahr und das beinahe täglich, denn er ist absolut alltagstauglich. Im Hochtaunuskreis am Feldberg mache sich der Allradantrieb bezahlt, nicht nur im Winter. Der Geschäftsführer einer Werbeagentur für Sportmarketing nutzt seinen Bus vor
allem, um unkompliziert mit den beiden Hunden unterwegs zu sein, seine Tochter zum Sporttraining zu bringen oder spontan das Fahrrad mitzunehmen. Einen Umbau hat er nicht vorgenommen, lediglich die letzte Sitzreihe hat er ausgebaut, um mehr Stauraum zu haben. Der 47-Jährige schätzt vor allem die Individualität seines Lieblingsbusses: „Er ist genau so, wie ich ihn mir vorgestellt habe.“ Die Reaktionen in seinem Umfeld sind durchweg positiv. Nicht selten sprechen ihn Passanten auf das einzigartige Fahrzeug an.

Moritz Beck lebt in Stade und absolviert seine Ausbildung zum Speditionskaufmann in Hamburg. Sein Lieblingsbus ist für die Pendelstrecke jeden Tag im Einsatz. Und das obwohl er die Langversion des T6 fährt. Er konnte den Lieblingsbus vor etwa sechs Monaten von seinen Eltern übernehmen, als die sich
ein Wohnmobil zulegten. Davor fuhr er bereits einen T5, den er ausgebaut hatte.
Das Campingfieber liegt offenbar in der Familie: Der 22-Jährige ist dabei, seinen
Lieblingsbus zum Camper auszubauen, und zwar so, dass er darin mehr als zwei
Wochen leben kann. Denn er plant sowohl eine Tour zum Nordkap als auch die
Teilnahme an einer Rallye rund um die Ostsee (Mehr dazu auf Instagram: @van_travel_hamburg). Dazu hat er ein festes Bett, einen
Wassertank und Auszüge für Stauraum eingebaut sowie Elektrik zum Laden von
Handy und Kamera verlegt.

Elektrik zum Laden von Kamera-Equipment brauchte auch Frank Luger in seinem
Lieblingsbus. Der freischaffende Fotograf aus Albstadt nutzt seinen Bus auch beruflich, als Fotoobjekt und auf Messeveranstaltungen. Der 53-Jährige schwärmt vor allem von der coolen Optik seines Busses, wegen dem andere Autofahrer
schonmal langsamer fahren, weil sie ihn für ein Einsatzfahrzeug der Polizei
halten. Er hat bereits einiges an- und umgebaut, schraubt leidenschaftlich gern
selbst: Abschleppösen, Allrad, Höherlegung, Isolierung, Schlafmöglichkeit und
Kühlschrank. Das nächste Ziel: Eine Reise in die Westalpen, später Schottland und
Island.

So individuell die Wünsche der drei an ihren Lieblingsbus und dessen Nutzung
im Alltag auch sind, eine Meinung teilen sie: Die Community rund um individuell
ausgebaute Busse, vor allem der Marke Volkswagen, ist besonders aktiv, offen
und inspirierend. Ob Aus- oder Umbau, Reiseziele oder Ersatzteilbörse, hier halten
alle zusammen und tauschen sich unkompliziert aus. Nicht nur in Bezug auf
den Trend Vanlife und Camping, sondern auch rund um viele andere Themen entsteht so schnell eine Verbundenheit zwischen den Fahrern individueller Busse
wie dem Lieblingsbus.